Ich bin (nicht) Gundam!
Broken Blade bzw. Break Blade hatte so viel Potential: Eine OVA im Fantasy/Mecha-Genre, produziert von Production IG, ein orchestraler Soundtrack, etc. Und auch wenn es in der dritten OVA mal wieder actionreich zur Sache geht, bleibt doch ein schaler Beigeschmack.
Exemplarisch ist der Mechakampf zwischen Rygart und Zess. Auf der einen Seite gut animiert und storytechnisch relevant, da sich nun endlich die beiden Protagonisten in topform gegenüber stehen, und von der musikalischen Begleitung gut in Szene gesetzt wird. Auf der anderen Seite wird zuviel bei dem Kampf geschummelt, standen zwei Mechs in einer Einstellung gerade noch fast nebeneinander, sind sie in der nächsten Szene Meilen voneinander entfernt – nur damit die andere Seite, in diesem Kampf die von Zess, ihre Fernwaffen zum Einsatz bringen kann. Die Fernwaffen sind zudem an Willkür kaum zu überbieten.
So läuft z.B. Cleo in angesprochenem Kampf in Rage durch die gegnerischen Truppen und keiner schießt. Auch wenn Sie mal kurz vollkommen ruhig und ohne Deckung still steht. Dafür lassen sich die Truppen Krisnas lieber ohne Gegenwehr abschlachten. Und so verlaufen die meisten Kämpfe. Waffen sind plötzlich durchschlagskräftig, obwohl Sie zuvor nichts auszurichten vermochten und umgekehrt. Leute schalten plötzlich in den „Shonen Modus“ und machen dann im Alleingang Heerscharen von Gegnern platt, die sich dann ebenso unvermittelt ohne Widerwehr abmetzeln lassen. Klar greifen auch andere Serien zu diesen Mitteln, aber Broken Blade tut es ununterbrochen und übertrieben und dadurch verlieren die Kämpfe jegliche Relevanz und Spannung.
Der nächste Kritikpunk ist bei der Regie beziehungsweise dem Drehbuch anzusetzen. Während Rygart, Sygin und Hodr sowie alle anderen aus Kirsna die sympathischen Charaktere sind, die praktisch die „Guten“ in der Handlung darstellen, und mit denen man sich identifiziert, wird immer wieder -was befremdlich wirkt- versucht Sympathie für die Invasoren aus Athen zu wecken, indem Krisna als Böse dargestellt wird. Das resultiert dann bildlich gesprochen darin, dass die „bösen“ Truppen Wut- und Hasserfüllt auf die „guten“ zulaufen und „IHR MONSTER“ brüllen mit der tiefen Überzeugung, dass sie das richtige täten. Wenn damit versucht werden soll dem Zuschauer die Beweggründe für Athens Vorgehen (Propaganda) zu vermitteln, verfehlt es seinen Zweck vollkommen.
Auch bei der Story könnte man Kritik anbringen. Beispielsweise trifft natürlich Cleo genau dann bei ihrem Fluchtversuch auf Rygart als dieser -nicht in Gedanken sonder selbstverständlich als Selbstgespräch- über seine früheren Tage mit Zess sinniert. Auch hier gibt es wieder sehr viele Zufälle und Deus Ex Machina Momente, allerdings bewegt sich das gerade noch so im Rahmen.
Was bleibt ist eine OVA-Reihe, welche man sich durchaus mal anschauen kann, aber deutlich hinter ihren Möglichkeiten und den Erwartungen zurückbleibt. Schade.
Nun gut, schlecht fand ich die Folge keineswegs, aber bisweilen nervig, ja, wirklich nervig. Besonders das 12jährige Oppai-Monster ist furchtbar, das Supertalent, was plötzlich alle abschlachtet.
Zu den Kämpfen: Fand ich in Ordnung, obwohl ich in Mecha-Anime normalerweise mehr für die Handlung bin. Naja und dass Broken Bleade nix neues ist, das wusste man ja, heißt aber nicht, dass es das schlecht macht.
Auch der Nachspann hat mich förmlich angekotzt, ich hoffe einfach, dass mehr als der simple wirtschaftliche Aspekt dahintersteckt.
Man sollte sich meiner Meinung nach deutlich mehr auf Charakterentwicklung und vor allem auf die Sache mit der Vergangenheit stürzen und mal ein paar unerwartete Plot-Twists einbauen.
Aber naja Folge 1 war auch nicht der Renner, wohingegen mir die 2 sehr gut gefiel, warten wir mal auf 4. ‚Ne Ahnung wie viele Folgen insgesamt kommen sollen?