Gerade habe ich dann auch endlich den Finalen Boss von Final Fantasy XIII bezwungen und war erleichtert das es endlich rum ist. Aber warum eigentlich? Was ist schief gelaufen trotz grandioser Schauplätze, FMVs in HD-Aufösung und einem interessanten Kampfsystem? Vieles meiner Meinung nach, aber ich will das jetzt nicht übertreiben. Viele Makel waren nur „Kleinigkeiten“. Zum Beispiel die Gegnervielfalt. Oder eher Armut. Das war das erste Final Fantasy das so wenig verschiedene Gegner hatte und einem gleichzeitig so viele alte Gegner mit einem anderen Anstrich als neu verkauft hat. Auch der Soundtrack war eher eine Enttäuschung. Sicher war schon vorher klar, dass es er nicht die Qualität von Nobuo Uematsus Werken haben wird, aber bis auf die Kampfmusik und 2-3 andere Tracks hatte der Soundtrack einfach nichts besonderes zu bieten. Und auch ohne Uematsu war der FF XII Soundtrack um Meilen besser.
Nächster Kritikpunkt geht an das Kampfsystem. Im großen und ganzen ist es ja gelungen das Experiment mit den Paradigmen und dem zuerst seltsam anmutenden Autoangriff. Aber wenn man nur eine Hand voll Gegner hat, dann wiederholen sich die Taktiken relativ schnell. Oder ändern sich in manchen Gebieten gar nicht. Auch unschön ist die aufgezwungene extra lange Pause beim ersten Paradigmenwechsel in jedem Kampf. Zu Meckern auf hohem Niveau kann man wohl den Punkt Kristarium aka Fähigkeitenbaum zählen, denn es macht kaum einen Unterschied, bis auf die Fertigkeiten, wo man nun upgraded. Und auch der Upgradepfad ist, genau wie das gesamte Spiel, sehr linear ohne wirkliche Wahlmöglichkeit aufgezogen.
Mein größter Kritikpunkt gilt aber der Story. Irgendwie hat man versucht irgendwie alles reinzubekommen und es jedem Recht zu machen und damit alles falsch gemacht. Ohne jetzt zu viel von der Geschichte vorweg nehmen zu wollen fällt es doch ziemlich stark auf, dass sich die erste Hälfte des Spiels ziemlich um die Charaktere dreht und in der zweiten Hälfte ist dann nur noch Welt retten ohne das kleinste bisschen Charakterentwicklung angesagt. Dadurch bleiben die Charaktere leider alle ziemlich eindimensional und stereotypisch. Das Ende fällt leider recht antiklimatisch aus, was unter anderem dem Recht uninteressanten Antagonisten geschuldet ist. Auch die kurze Endsequenz mit dem schrecklichen westernisierten Themesomg die einen mit einem „wie das wars jetzt?“ Gefühl zurücklässt reisst am Ende das Fazit zum Spiel nicht noch mal rum. Ich hab mir direkt danach noch mal das Ende von Teil XII angeguckt und da liegen Welten zwischen.
Daneben gibt es noch eine ganze Reihe von anderen Problemen wie die ausschliesslich englische Synchro, die teils wahnsinnig und irrsinnig langen Laufwege um die Cieth-Missionen erfüllen zu können, der Bruch mit so vielen Final Fantasy Traditionen wie die Prelude, die Sigeshymne, Mogrys, etc. pp. die alle fehlen, usw. Was bleibt ist ein Spiel, dass zwar Final Fantasy als Namen trägt, aber nicht mehr als die Hülle dessen ist, für was die Serie einst stand. Es bleibt ein ganz passables JRPG, von dem ich nicht weiss ob ich es mir gekauft hätte, wenn nicht der Name Final Fantasy drauf gestanden hätte. Mal sehen ob es mit Teil XV wieder besser wird oder endgültig das Ende der Serie besiegelt wird.