Ersteindruck Bravely Second: End Layer

BSEL.jpg

Um den üblen Nachgeschmack den Star Ocean 5 bei mir hinterlassen hat zu verdrängen habe ich zu Bravely Second: End Layer auf dem Nintendo 3DS gegriffen. Und siehe da, JRPGs können sehr wohl modern sein und immer noch Spaß machen! Und die Nebenbeschäftigungen können sogar süchtig machen…

Weiterlesen

Ersteindruck Digimon Story: Cyber Sleuth

dscs.jpgAm Wochenende habe ich mit Digimon Story: Cyber Sleuth auf der PS4 angefangen und die ersten zehn Stunden gespielt. Hier meine Eindrücke in Kurzform:

Positiv gefallen haben mir alle Charakterdesigns (wirklich sehr gut), das Gameplay das an Persona 4 erinnert, die möglichen Nebenbeschäftigungen (Digimons auf Insel trainieren lassen, Nebenmissionen, etc.) und der große Abwechslungsreichtum von Erkunden in der realen Welt, Dungeons, Onlineräume und Storysequenzen.

Neutral sehe ich Dinge wie die kurzen Ladezeiten, die aber sehr häufig vorkommen. Oder der Soundtrack, der häufig unauffällig bis gut, aber in den Dungeons teilweise fürchterlich ist. Nicht zu vergessen das Kampfsystem, das interessant ist dank mehrerer Ebenen Stein, Schere und Papier-Logik, was aber für normale Gegner quasi egal ist und bei Bossen zu absolut 100% erforderlich was die Digimonauswahl in der eigenen Party angeht.

Negativ ist vor allem dass sich das ganze Spiel gestreckt anfühlt. Das fängt an bei permanenten und exzessivem Gerede über wirklich alles und geht hin bis zu, und das ist wirklich das allernervigste, dem wiederholten Besuchen von Dungeons. Ich kann gar nicht sagen wie häufig ich in meiner Spielzeit bisher alleine in Kowloon war, was zudem auch noch megatrist aussieht, nur um Hacker, Gegenstände oder Infos für Nebenmissionen und die Story zu finden. Urgh.

Soweit handelt es sich eigentlich um ein solides Spiel, dem man seine Vitaherkunnft zwar überall ansieht (kleine Gebiete, einfache Grafik, häufiges Laden), dessen größtes Problem aber die geringe Wertschätzung der Zeit des Spielers, durch andauerndes und eintöniges Backtracking, ist.

Kurzfazit Dragon Quest Heroes

dqh.jpg

Dragon Quest ist nach Hyrule Warriors mein zweites „Musou“-Spiel und hat mir deutlich besser gefallen als die Zeldavariante. Das liegt zum einen an der deutlich besseren Grafik und den abwechslungsreicheren Gebieten. Aber auch eine Hubwelt in der man bei Händlern Waffen, Rüstungen, etc. kaufen, Aufträge annehmen, sich upgraden und unterhalten kann lockern den Spielfluss auf. Ebenfalls eine deutliche Verbesserung sind in meinen Augen die meist kürzeren Missionen, die man so schnell wiederholen kann wenn man scheitern sollte, und gleichzeitig verhindern dass man auf der Karte immer wieder zu bereits eingenommenen Festungen zurückrennen muss.

So ergibt sich trotz eher simplen Gedresches eine spaßige Gameplayloop bestehend aus kurzen Missionen gefolgt vom Erwerb neuer Ausrüstung, dem Annehmen von Quests und kleinen Storyfetzen; nichts mit wirklich viel Tiefgang aber eindeutig ein Fall von das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile, vor allem da durch die ständige Abwechslung selten Langeweile aufkommt.

Auszusetzen habe ich eigentlich nur zwei Kleinigkeiten und ein größeres Problem. Etwas nervig sind die zahlreichen Menüs und Bestätigungsabfragen durch die man sich quälen muss egal ob man eine Quest annimmt, speichert oder einen Talentpunkt verpasst. Auch unschön sind die meist mageren Belohnungen für die Sidequests und den Aufträgen an sich die einen zu oft 100 Monster eines Typs, dem man ab diesem Zeitpunkt regulär nicht wieder begegnet, erschlagen lassen.

Der mit Abstand größte Fauxpas ist, dass das Spiel mit ca. 30 Stunden Spielzeit etwa 10 Stunden zu lang geht. Irgendwann lernt man keine neuen Fähigkeiten mehr, kennt alle Missionsarten, die Story ist quasi auch ausgenudelt und das Gameplay hat sich einfach überlebt. An dieser Stelle wäre weniger einfach mehr gewesen. Trotzdem hat mich Dragon Quest Heroes absolut positiv überrascht und ehrlich gesagt freue ich mich schon leicht auf den Nachfolger, der hoffentlich den ein oder anderen Punkt noch etwas angeht.

PS: Hervorzuheben ist noch die sehr gelungene Lokalisierung von Square Enix an der es, bis auf den ein oder anderen angepassten Charakternamen, wenig auszusetzen gibt und die auch im deutschen durch Eloquenenz besticht und mit dual-audio aufwartet.

Ersteindruck Tales of Zestiria

toz

Ich bin mit Tales of Zestiria noch nicht so recht warm geworden, was an vielen Dingen liegt. Auf der technischen Seite haben wir ein Spiel mit Grafik auf PS3 Niveau was sich deutlich durch verwaschenene Texturen und einen niedrigen geometrischen Detailgrad bemerkbar macht. Dazu läuft das Spiel auch auf der PS4 nur mit 30 fps wie Bandai Namco immerhin vorab bekannt gegeben hat. Während dies alles zu erwarten war, da es sich um einen einfachen PS3 Port handelt, so ist trotzdem unverständlich wieso das anisotropic filtering so schlecht ist und auch andauernd Pop-Ups deutlich nerven. Beides Dinge die sehr einfach zu ändern und keinerlei Problem für die PS4 gewesen wären. Überdies auch absolut unverständlich warum das Spiel nur circa 12,5 Gb groß ist, was leider dazu führt dass Zwischensequenzen schlecht komprimiert sind und in gesprochenen Dialogen, z.B. in Skits, andauernd Kompressionsartefakte hörbar sind. Es bleiben immerhin die höhere Auflösung und die (wahrscheinlich) kürzeren Ladezeiten als Vorteil gegenüber der PS3 Version. Weiterlesen

Ersteindruck Tales of Hearts R

Unterhaltsames Geplänkel

Wie jedes Tales of machen auch in Hearts R die Skits einen wesentlichen Teil des Charmes aus

Nach zwölf Stunden Tales of Hearts R gefallen mir zum einen die Kämpfe, die dank der Blockmechanik und Spezialangriffen gegen geschwächte Gegner nicht langweilig werden. Auch die Inszenierung von Grafik über Ladezeiten bis hin zur Qualität der Videosequenzen und des Tons überzeugen alle für ein Vitaspiel. Vor allem sieht das Spiel auf der Vita zum Glück deutlich besser aus als es komprimierte Screenshots im Internet vermuten lassen. Und auch wenn die Hauptstory nicht viel mehr als ein riesiges Fetchquest ist macht mir dass dank der zahlreichen Zwischensequenzen und Skits, die alle unterhaltsam sind, wenig aus. Auch in diesem Tales of sind eben wieder die Charaktere, das Kampfsystem und mehr der Weg von einem Storypunkt zum nächsten, als diese selber, das was das Spiel ausmachen.

Weniger gut fand ich anfangs Beryls Stimme die für mich nicht so recht zu ihrem Charakter passen wollte. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt und komme gut damit zurecht. Von anfang an störend und leider nicht weniger nervig geworden ist Hisui der immer noch nichts anderes als ein nerviger wandernder und lautstarker Schwesterkomplex ist. Größte Schwäche ist aber ganz klar die Übersetzung. Angefangen bei Rechtschreibfehlern und komplett falschen Wörtern werden häufig komplette Sätze oder Schimpfwörter, die im Japanischen gar nicht gesagt werden, hinzugedichtet. Dabei ist mir sehr wohl klar dass gerade Japanisch keine Sprache ist die eins zu eins übersetzt werden kann, aber leider gibt es auch häufig solche Änderungen und Anpassungen die das Gesagte ins komplette Gegenteil verkehren und das vollkommen grundlos. In den Teilen wo es Sprachausgabe gibt ist es dann einfach nur „unschön“, aber spätestens wenn nur Text zu lesen ist kann man nur das beste hoffen.

Jedenfalls habe ich meine Spaß und wenn mir die Finger vom zocken nicht weh täten würde ich jetzt nicht hier sitzen und diesen Beitrag schreiben sondern weiter spielen, schlechte Übersetzung hin oder her.

Type-0: Ambitioniert und Ernüchternd

Nach etwas über 30 Stunden habe ich das bei uns lang erwartete Final Fantasy Type-0 durch gespielt. Viele offensichtliche positive und negative Punkte habe ich bereits nach ein paar Stunden hier schriftlich festgehalten und möchte, nachdem ich die Geschichte als ganzes erlebt habe, nur noch ein paar Worte zu den Charakteren, der Story und dem Spieldesign an sich sagen.

Eine Geschichte von Krieg, Leid, Klischees und unglaubwürdigen Begebenheiten

Was Type-0 in meinen Augen vor der Veröffentlichung vor allem interessant gemacht hat war die Geschichte die während eines Krieges spielt und der dadurch bedingte ernstere Ton. Und während ich das Spiel für dieses Konzept lobe, so missfällt mir doch die Umsetzung in mehreren Punkten. Da wäre zum einen dass der Konflikt zwischen den vier beteiligten Fraktionen, so wie er in den Kapitel eins bis sieben porträtiert wird, absolut unglaubwürdig ist. Vor allem in und ab Kapitel vier passiert so viel was schlicht keinen Sinn ergibt, dass ich die Handlung ab da nur noch habe über mich ergehen lassen. Was das Zeug zu einer epischen Geschichte über den Verlauf eines schrecklichen Krieges mit vielen unvorhersehbaren Wendungen hatte stellt sich heraus als ein hin und her von einem nicht nachvollziehbaren Geschehnis nach dem anderen. Ob Charaktere leben, sterben oder sogar wieder auftauchen erscheint auch absolut willkürlich, vermutlich in der Absicht den Spieler zu überraschen, was ebenfalls auf die Kosten der Glaubwürdigkeit geht.

Der andere Punkt ist dass diese ganze Kriegsgeschichte mit Kapitel acht sowieso irrelevant wird und man sich in den Bereich des Wirren gibt und die Twists noch einmal eine Nummer zulegen. Da ist einem dann auch egal was aus den Charakteren wird – wenn man denn überhaupt etwas für sie empfunden hätte, siehe nächster Abschnitt.

Vierzehn Hauptcharaktere, alle mit den gleichen eindimensionalen Charakterstereotypen

Auch wenn es wie oben beschrieben nicht wirklich gelingt, so ist der Ton von Type-0 doch ein ernsterer. Es herrscht Krieg, Menschen sterben, verlieren ihr Zuhause oder werden sonst irgendwie von dem Leid das über das Land zieht geplagt. In solch einer Handlung wären ausschraffierte, differenzierte und komplexe Charaktere von Nöten gewesen, die sich zu den Dingen die Geschehen Gedanken machen können, ihre verschiedene Sichtweisen beisteuern, eventuell miteinander Streiten, etc. Im Endeffekt eine interessante Perspektive geben wie sie den Krieg erleben und wie er sie und die Menschen in ihrem Umfeld und denen sie begegnen beeinflussen.

Stattdessen erhalten wir vierzehn eindimensionale Anime- bzw. Mangastereotypen. Das naive, aber gutherzige Dummchen,  die coole und schlaue Klassenpräsidentin, usw. Und für diese Charakterarchetypen gibt es durchaus ihren Platz, aber nicht in einer ernsten Geschichte über einen kontinentumspannenden Krieg bei dem man auf der Seite der Verlierer steht und man als Spieler zumindest etwas Empathie für die Truppe empfinden können muss, die man von Mission zu Mission und Storysequenz zu Storysequenz geleitet.

An einer Stelle ist dann aber doch etwas Lob angebracht, das Konzept dass die Kristalle die Erinnerungen an die Verstorbenen nehmen ist zum einen kreativ und sorgt zum anderen für die interessanteren Konversationen im Spielgeschehen.

Kampfsystem: Gefangen zwischen Spaß und Mechanik

Obgleich Story und Charaktere (bis auf die japanische Sprecher, wenn man sich dafür interessiert) bei Type-0 nicht wirklich was reißen, so ist doch die generelle Meinung dass das Kampfsystem der wahre Star des Spiels ist. Und dem kann ich nur zustimmen, das Kampfsystem ist schnell, dynamisch und durch die vierzehn unterschiedlichen Charaktere und die Break- und Killsightmechanik auch abwechslungsreich. Kurzum, es macht Spaß in Type-0 zu kämpfen.

Nur legt das Spiel einem dabei unnötigerweise einige Steine in den Weg. Dies fängt an beim starken Motion Blur auch während der Kämpfe und geht weiter bis dahin dass während man Missionen erneut spielt an Speicherpunkten nicht mehr speichern kann. Auch wenig komfortabel ist dass man während der Echtzeitstrategiemissionen weder den aktiven Charakter wechseln kann, wenn man zum Beispiel plötzlich einen Fernkämpfer braucht, noch überhaupt speichern kann. Zu guter Letzt muss man alle vierzehn Charaktere einzeln Leveln, was auch ok wäre ginge es nicht so furchtbar langsam.

Hoffnungen für Type-1

Das Type-1 sowohl hübschere Grafik als auch einige modernisierte Spielmechaniken mit sich bringt, davon kann man mit Sicherheit ausgehen. Und auch über Dinge wie das Setting, den Soundtrack und all das andere was in Type-0 schon gelungen war braucht man sich wohl keine Sorgen machen. Die beiden Wünsche die ich habe sind eine anspruchsvollere Story, mit nachvollziehbaren Wendungen und einem Charakterensemble das man nicht eins zu eins in einen Comedyanime übernehmen könnte. Dann hätte Type-1 das Zeug zu etwas wahrlich großem.

Ersteindruck: Final Fantasy Type-0

Hier meine ersten Eindrücke in Form von Stichpunkten nach ungefähr fünf Stunden Spielzeit.

Positiv:

  • Der Soundtrack ist entweder unauffällig oder macht richtig was her
  • Das Kampfsystem ist abwechslungsreich und dynamisch
  • Zwischen Missionen gibt es viel Abwechslung in Form von Quests, Ereignissen, etc.
  • Man muss in Dungeons und der Weltkarte kaum auf Schatztruhen usw. achten
  • Für Final Fantasy eine eher ungewöhnlich ernste und düstere Story und Atmosphäre
  • Drei jederzeit änderbare Schwierigkeitsgrade und optional Japanische Sprachausgabe

Neutral:

  • Die überarbeitete PSP-Grafik ist stellenweise ganz gut anzusehen, größtenteils eher nicht
  • Viele Charaktere die sich alle unterschiedlich Spielen und alle gelevelt werden wollen

Negativ:

  • Das HD-Remake hat einen fürchterlich starken Bloomeffekt bei jeder Kamerabewegung
  • Eine sehr nervöse und suboptimal geführte Kamera
  • Sehr, sehr viele kurze Ladezeiten. Schade bei einem Remake für die PS4 und Xbox One
  • Viel unnötiges und vermeidbares Gerenne im Hauptquartier
  • Nur eine Quest zur Zeit. Besonders nervig da man sonst teilweise viel Zeit sparen könnte
  • Zwischensequenzen immer sehr abrupt, kurz und mit Ladezeiten unterbrochen
  • Nebenquests teilweise im ersten Spieldurchlauf ohne irres Grinding nicht zu schaffen

Tales of Xillia 2 – Ein JRPG mit vielen Problemen

Vorab sei kurz erwähnt, dass ich nachfolgend nur meine persönliche Meinung zu Tales of Xillia 2 wiedergebe und dabei keinen Anspruch an eine objektive Darstellung wie etwa bei einem Test stelle. Und es sollte noch erwähnt sein, dass ich mit meinen sechs durchgespielten Titeln eher ein Glegenheitsspieler bin was Tales of angeht.

Positiv:

Gefallen haben mir die zahlreichen spielbaren Charaktere. Auch wenn sie alle mehr oder weniger einen Stereotyp widerspiegeln, so spricht nichts dagegen wenn dies wie hier gut umgesetzt ist und einem die einzelnen Figuren ans Herz wachsen. Daran haben auch wieder die sehr unterhaltsamen und bekannten Skits und die neuen Charakterepisoden beigetragen, von denen einige wirklich lustig oder interessant waren, wie die von Jude und Muzet, und zusammen mit dem Affinitätssystem eine willkommene Neuerung darstellen.

Größte Stärke des Spiels dürfte das Kampfsystem sein was sehr schnell, dynamisch, abwechslungsreich und zudem noch tief ist. So habe ich es auch nur zu einem gewissen Grad durchdrungen, aber im Overlimit die Linkpartner wechseln, ein Mystic Arte beschwören und direkt danach zu transformieren, das macht richtig Spaß! Sowieso fand ich die beste Neuerung am Kampfsystem die Transformation von Ludger die sich im Laufe des Spiels immer weiter entwickelt und vor allem bei Bosskämpfen richtig eingesetzt sehr effektiv sein kann. Und von denen gibt es dank zahlricher optionaler Elitemonster die man erledigen kann mehr als genug.

Die Ladezeiten und Schnellreisefunktion von Tales of Xillia 2 sind hervorragend.

Neutral:

Die englische Synchro von Xillia 2 ist sehr größtenteils akzeptabel, mit positiven und negativen Ausnahmen. Ihre Sache richtig gut machen Alvin, Gaius und Rowen. Von ganz ok bis gerade noch akzeptabel sind mit Leia, Elle, Jude und Elize (in dieser Reihenfolge) die Leistungen der meisten Sprecher im Mittelfeld. Muzet hat ab und zu Skits und Cutscenes die ganz ok sind, aber teilweise auch Totalausfälle. Minae Noji in der Rolle von Milla ist hingegen eine totale Fehlbesetzung und reißt einen stellenweise komplett aus dem Geschehen raus. Nicht gut in einem Rollenspiel.

Mit dem Allium Orb für die Fähigkeiten, den verschiedenen Sorten Quests die es am Rande zu erledigen gibt und den Katzen die man losschicken kann um Items zu sammeln gibt es eine ganze Menge zu Micromanagen, was einerseits unterhaltsam ist, andererseits aber auch viel Zeit verschlingen kann.

Ein Aspekt des Kampfsystems der sowohl positiv als auch negativ zugleich ist sind die Element- und Waffenschwächen und -resistenzen der Gegner. Einerseits wird hier überlegtes Spielen belohnt, andererseits hat so für mich der Grund gefehlt mit jemand anderem als Ludger zu spielen, da dieser als einziger über alle drei Waffenarten verfügt und so, durch Wahl der richtigen Waffe, für jeden Gegner optimal gewappnet ist.

Häufig hat man bei dem was Ludger als nächstes sagen soll eine von zwei vorgegebenen Antworten oder Bemerkungen auswählen und bekommt es angezeigt wenn ein anderer Charakter diese Antwort gut fand was zugleich die Affinität zu diesem Charakter steigert. Ein Stück weit ist dieses System gelungen und auch nicht immer gibt es bei einer Entscheidung eine Antwort die überhaupt eine Auswirkung hat, aber ich fand dass das Spiel häufig bestimmte Antworten von einem erwartet weil man sonst überhaupt keine Affinität mit einem der Charaktere steigert und es ist nicht immer wirklich klar welches wohl nun gerade der Satz sein mag den das Gegenüber nun vermeintlich gerade gerne hören würde.

Negativ:

Tales of Xillia 2 wird enorm von den zu 90% recycleten Gebieten aus dem ersten Teil zurückgehalten. Viel schlimmer wird das ganze noch dadurch, dass man aufgrund der Splitterdimensionen und der optionalen Quests diese Gebiete im Verlauf des Spiels wiederholt aufsucht. Das wäre alles bei weitem nicht so schlimm würden die Gebiete nicht alle ausnahmslos so leer und fade wirken und nur aus einer handvoll verwaschener Texturen bestehen. Ernsthaft: Ich will nie wieder einen Fuß in Rieze-Maxia oder Elympios setzen müssen.

Auch nahezu der komplette Soundtrack, bis auf eine handvoll von Tracks, sorgt nicht dafür dass man irgendwo länger verweilen möchte als man unbedingt muss, um es mal so auszudrücken. Auch unschön in dem Zusammenhang ist dass der Ton insgesamt schlecht abgemischt ist und viele Samples zu oft benutzt werden. So wird in fast jeder Stadt unentwegt lautstark frisches Hammelfleisch angepriesen und derart laut im Hintergrund geredet, dass man sich kaum noch denken hören kann. Hingegen fehlt in vielen Zwischensequenzen an manchen Stellen jegliche akustische Untermalung, sei es Hintergrundmusik oder Soundeffekte, was wenn gerade mal kein Charakter redet zu sehr unnatürlich ruhigen Momenten führt.

Zur Handlung. Diese kommt erst in der zweiten Hälfte des Spiels in fahrt und insgesamt passiert eine ganze Menge an Dingen die keinen Sinn ergeben, was bei einem Spiel von über 50 Stunden, bei dem es um die Handlung geht eher ein großes Problem darstellt. Und sowieso springen die Powerlevel einzelner Charaktere auf Dragonball Z Niveau hoch und runter, bis in den Bereich der Absurdität. Alles was irgendwie mit Politik, den zwischenstaatlichen Beziehungen oder den Beziehungen der Amtsträger zueinander zu tun hat, kann man einfach kein Stück weit ernst nehmen. Das macht auch die Nebenepisoden von Elize und Rowen kaputt.

Die Schulden die man Anfang des Spiels bekommt als treibendes Handlungselement sind zwar prinzipiell eine nette Idee, dass sie dann aber fast nur noch benutzt werden um Gebiete abzusperren, Spieler zu Nebenquests zu drängen und teilweise im Sekundentakt(!) mit der Tilgung zu nerven wieder weniger. Zum Glück gibt es keine Zinsen.

Zu den Quests lässt sich noch sagen, dass wenn es nur die roten (etwas spezieller, endliche Anzahl, normalerweise besondere Belohnungen) gegeben hätte, ich sie unter positiv geführt hätte, da aber zusätzlich endlos viele stumpfe Fetchquests generiert werden und man wieder durch die eintönigen Gebiete zum grinden läuft, macht das ganze recht schnell keinen Spaß mehr.

Auch schwer verständlich wie bei Bandai Namco keinem bei dem Vorschlag in einem Rollenspiel in dem die Charaktere bei jeder Gelegenheit wie in Kämpfen, in Zwischensequenzen, in Skits und beim Geplänkel reden, Zweifel gekommen sind, ob es eine gute Idee ist dem Hauptcharakter keine Stimme zu geben. Die Anzahl an Momenten in denen Ludger etwas gesagt oder gefragt wird und er nur ein „gnnnnh“ von sich gibt ist deprimierend hoch.

Als letztes noch ein Wort zu den Zwischensequenzen. Leider leiden diese häufig unter einer Kombination von schlechter Regie, schlechtem Schnitt, unvorteilhafter Kameraführung, der Story, den angesprochenen Problemen beim Ton und dann vielleicht noch der Synchro. Selbst wenn man bei einem Tales of keine Produktion auf Hollywoodniveau erwarten kann, besser als das gelieferte aber doch allemal. Da sind die Skits weitaus besser dran, da hier höchstens die englische Snychro (Milla oder Muzet) in den Weg kommen können.

Ein 2013 erschienenes Spiel und keine es gibt keine optionale japanische Synchro.

tl;dr

Charaktere und Kampfsystem gut. Das Antwortwahlsystem und die Synchro bis auf zwei Ausnahmen ok. Handlung, Soundtrack, Gebiete, Quests und mehr enttäuschend. Meine Sicht der Dinge. Lieber Graces f/Vesperia spielen. Oder gleich Xenoblade Chronicles.

Sagt Hallo zu jrpg.eu!

Nachdem ich in letzter Zeit animeblog.de eher stiefmütterlich behandelt habe, da mir die Zeit und der Elan fehlt über etwas zu bloggen was auch hunderte andere machen, habe ich mich jetzt einem neuen Projekt gewidmet das nicht all zu zeitintensiv sein sollte und zu dem es bisher nichts vergleichbares gibt:

www.jrpg.eu

Hier geht es hauptsächlich darum welche JRPGs ihren Weg nach Europa finden oder eben nicht und in welcher Form also z.B. nur digital oder auch auf Disc, ob es eine japanische Sprachfassung gibt, etc. Wenn euch das interessiert, dann schnuppert ruhig mal rein! Aber wichtig: Alles auf Englisch, da die Zielgruppe ganz Europa sein soll!

Tales of Graces F – Die Day One Edition zerlegt

PR-Bild der Day One Edtition. Doch das Spiel sieht in Wirklichkeit anders aus!

In ziemlich genau einer Woche erscheint in Europa die Tales of Graces f – Day One Edition, eine Spezialversion extra für die Europäer welche haben besonders lange auf dieses JRPG warten müssen. Tatsächlich ist das Spiel schon vor knapp zwei Jahren in Japan erschienen. Selbst in der Region Nordamerika (also auch in den USA) ist das Spiel bereits seit knapp einem halben Jahr erhältlich. Doch nun soll auch für uns Europäer das Warten ein Ende haben, denn in circa einer Woche am 31. August erscheint das Spiel auch bei uns mit zusätzlicher deutscher und französischer Textausgabe. Und wie um die Wartezeit wieder gut zu machen sogar ohne Aufpreis in einer Spezialedition. Doch ist auch alles Gold was glänzt? Weiterlesen