Ersteindruck Yakuza 5

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Ich habe bisher etwa 30 Stunden in Yakuza 5 verbracht und dabei unheimlich viel Spaß, noch deutlich mehr als bei den beiden PS3-Vorgängern. Dafür sorgen einfache, aber essentielle Änderungen wie das Anzeigen von Nebenmissionen auf der Karte und vor allem die noch größere spielerische Abwechslung: Verschiedene Hauptcharaktere, Nebenaufgaben wie Taxifahren und Jagen, ernste Storysequenzen die auch mal knapp 30 Minuten dauern können, Minispiele, alberne und abwechslungsreiche Nebenmissionen, etc. Immer wenn das aktuelle Gameplay eintönig wird fängt auch schon wieder etwas neues an.

Vor allem in der Hauptkampange merkt man das. Wo man früher noch ewig in Kamurocho herum rennt gibt es jetzt mehrere Städte und Charaktere die sich nicht nur unterschiedlich spielen sondern auch verschiedene „Jobs“ haben. Das ist cool, das macht Spaß.

Der eine Punkt der aus einem -soweit- 9,5 von 10 Punkten Spiel, nur ein 8 von 10 Punkten Spiel macht sind die ganzen Limitierungen. Zum einen technischer Natur, aufgrund der PS3 als Platform kommt es sehr häufig zum Laden und das Speichern dauert ewig und zum anderen vom Gameplay her. So hat z.B. das Jagdsegment eigentlich Spaß gemacht, wurde aber aufgrund der Dauer für das Fallen aufstellen bzw. entleeren und dem viel zu knappen Inventar deutlich herunter gezogen. Auch die ständige Rennerei im Spiel – und sei es nur um an einer Telefonzelle quälend langsam zu speichern – geht spätestens ab Storyteil 2 auf die Nerven.

Trotzdem ist Yakuza 5 soweit ein klasse Spiel und wenn bei der PS4 Version von Yakuza 0 wenigstens die ganzen technischen Limitierungen wegfallen werden, dann bin ich schon jetzt dafür gehypet!

Kurzes Fazit zu Yakuza 4

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Nach knapp 50 Stunden bin ich durch mit Yakuza 4, einem Spiel mit vielen Stärken und Schwächen. Neben den zahlreichen Nebenbeschäftigungen und Minispielchen, haben für mich vor allem die Story und der Fokus auf vier unterschiedliche Hauptcharaktere das Spiel getragen. Die Story macht bis zum Ende hin zwar eine Wendung nach der anderen, bedient sich aller erdenklichen Klischees, und das auch mehrfach, aber zieht einen trotzdem mit und schafft es permanente Neugierde zu schaffen wie es denn nun weiter geht. Und die vier unterschiedlichen Hauptcharaktere mit unterschiedlichen Kampfmoves, Bekannten, Verstecken und Einblicken in die Handlung lockern das ganze deutlich auf, damit sich keine Langeweile einschleicht. Zahlreiche Nebenquests, die alle entweder den Charakteren mehr Hintergrund verleihen, abgedreht oder einfach nur interessant sind, runden das Ganze ab.

Die beiden größten Mankos müssen die Limitierungen der Open World durch die PS3, inkl. Rucklern, häufigem Laden, etc., und das Budget bzw. der Zeitdruck für Yakuza 4 gewesen sein. Zweites merkt man daran, dass viele Zeilen Dialog nicht vertont sind, es kaum neue Gebiete gibt und sich Dinge wie die Revelations teilweise wiederholen. Dazu gesellen sich kleinere Nervigkeiten in der Spielmechanik wie dem Finden von Nebenmissionen praktisch nur via Internetguide, dem permanenten und irgendwann eintönigen Gerenne durch Kamurocho für die Nebenmissionen und dergleichen – um einen gefundenen Spindschlüssel aufzuheben muss man z.B. diverse Textboxen bestätigen und eine lange Animationsphase abwarten.

tl;dr: Yakuza 4 hat tolle Charaktere, eine kitschige aber interessante Handlung und ein dank Heatactions spaßiges Kampfsystem, aber die PS3, Budget- und Zeitlimitierungen und kleinere Designprobleme trüben den Spaß etwas

Aufregung über Shenmue 3 – Viel heiße Luft um recht wenig

„Vor kurzem hat uns ein Entwickler erzählt, dass er ein bei den Fans beliebtes Spiel für PC und PS4 zu Kickstarter bringt. Nun das ist absolut sein Projekt, aber wir wollten diese Ankündigung auf unserer Bühne feiern.“ erzählte Adam Boyes auf der Sony E3 Pressekonferenz (auf Englisch, Übersetzung durch mich), kurz darauf gefolgt von einem Shenmue 3-Teasertrailer in dem Yu Suzuki sagt „Ich habe nach der Möglichkeit gesucht [Shenmue 3 zu veröffentlichen]. Ich habe mich entschieden Shenmue 3 durch Kickstarter aufzubauen.“ (auf Englisch, Übersetzung durch mich).

Diese Ankündigung, die anfangs Begeisterungsstürme auslöste, liegt nun vielen schwer im Magen. Auf Gamepro und Gamestar ist in einer Kolumne von „Perversion“, „Scheinheiligkeit“, „Lüge“, „Missbrauch“ und weiteren, ähnlich unschönen Worten in Richtung Sony zu lesen, bei Hooked FM spricht man von „Fanverarsche“ und „übelste[r] Verarsche“, und selbst heise schreibt wenig positiv „Sony lässt Fans ‚Shenmue 3‘ zunächst auf Kickstarter vorfinanzieren, die damit auch das Risiko für einen Flop tragen.“

Was zwischen der Ankündigung und diesen Reaktionen passiert ist und warum ich sie bestenfalls überzogen bis schlicht falsch halte im Folgenden. Weiterlesen

Valkyria Chronicles 2 suckt

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Generische Charakterdesigns in einem nicht sonderlich gutem Spiel

Valkyria Chronicles ist eines der besten Spiele die ich je gespielt habe. Da hat einfach mal alles gepasst: Story, Gameplay und Umsetzung. Vor allem eine gute Umsetzung macht viel aus, wenn das Spiel ansonsten schon sehr gut ist, also übersichtliche und schnell ansprechende Menüs, eine ordentliche Präsentation, gute Grafik und ebenso ein guter Soundtrack und eine gewisse Komplexität in der Spielmechanik ohne es zu übertreiben und natürlich die Original-Synchro neben der englischen Tonspur.

Da war es natürlich sofort klar, dass ich mir extra für den angekündigten Nachfolger eine PSP plus Spiel kaufe. Doch Valkyria Chronicles 2 ist alles, nur nicht das oben beschriebene. Es wirkt als habe man absichtlich alles was den ersten Teil gut gemacht hat rausgenommen und gegen etwas schlechteres, seelenloses ausgetauscht. Und aus irgendeinem Grund haben es die Spielkritiker gefressen – nur eben ich nicht. Aber alles der Reihe nach. Hier meine Gründe, warum Valkyria Chronicles 2 schlechter als Teil 1 ist.

  • Sub-SD statt HD: Das offensichtlichste zuerst. Teil 1 lief auf der PS3 in HD und 5.1 und war einfach ein fest für die Sinne. Teil 2 dagegen kitzelt aus der PSP raus was geht – aber das ist eben nicht sonderlich viel. Ernüchternd.
  • Nur Englisch: Aus unerfindlichen Gründen wurde beim zweiten Teil die Originalsynchro entfernt, es steht exklusiv die englische Synchro zur Verfügung. Wenn man die Größe des PSN Downloads des Spiels mit der maximalen UMD-Kapazität vergleicht sieht man, dass es nicht an Platzproblemen lag. Eher Unwillen.
  • Halb Taubstumm: So schlimm ist das mit der Synchro aber dann doch nicht, schliesslich sind ja nur ca. ein viertel aller Dialoge überhaupt synchronisiert. Ansonsten werden die immergleichen Lacher und sonstigen Erkennungsmerkmale der Charaktere eingespielt.
  • Kein Speichern: Das konnte ich zuerst gar nicht glauben. Während man in Teil 1 noch jederzeit während einer Mission speichern kann, streicht Teil 2 dieses sinnvolle Feature vollkommen. Könnte man natürlich als „unschön“ verbuchen, aber ein Strategiespiel für eine mobile Konsole, wo man nicht während eines Szenarios speichern kann. Wer kommt auf solche Ideen?
  • Nur ein Speicherstand: Nicht genug damit, dass man nur zwischen den Missionen speichern kann, es gibt auch nur vier Speicherstände – und jeder davon kann nur für ein jeweils eigenständiges Spiel benutzt werden. Also gibt es de facto nur einen Speicherstand.
  • Präsentation: Einen großen Teil des Reizes von Teil 1 machten die schönen Zwischensequenzen mit liebenswerten Charakteren mit einer unterhaltsamen Geschichte aus. Teil 2 ersetzt die Zwischensequenzen durch low budget Anime-Cutscenes und die meiste Zeit statische Charakterportraits vor den immergleichen Hintergründen, den Hauptcharakter z.B. durch einen hitzköpfigen Hohlkopf und die Geschichte durch das übliche High-School Setting mit Mysteryeinlage für das Endspiel.
  • System: Was man bei der Story eingespart hat, wollte man wohl bei der Komplexität der Spielmechaniken wieder wettmachen. Während Teil 1 noch relativ übersichtlich und klar strukturiert bei den Klassen-, Waffen- und Sonstigen Upgrades war wurde dies in Teil 2 durch ein kompliziertes System ersetzt. Zusätzlich wurde die Sniperklasse als eigenständige Klasse gestrichen und dafür die nutzloseste Klasse des ersten Teils, der Engineer, in zwei neue Klassen aufgeteilt.
  • System 2: Aber es wird alles noch viel komplizierter: Jede Klasse hat noch Subklassen, manuell zuweisbare Waffen und Potentiale, Klassen lassen sich teilweise ändern und bringen dadurch wieder neue Effekte etc. Außerdem kann der Hauptcharakter jede Klasse annehmen mit dann anderen Eigenschaften.
  • GUI: Dem Umstand der erhöhten Komplexität (auf einer mobilen Konsole wohlgemerkt) trägt die GUI aber dann keine Rechnung. Im Gegenteil. So wurde z.B. die höchst nützliche Übersicht welche Charaktere was für Potentiale und Freundschaften haben aus den Bereichen wo man Einheiten für die Missionen einteilt gestrichen und sonstwohin verlagert wo man nicht schnell drauf zugreifen kann.
  • Leveldesign: Irgendwer wird sich wohl gedacht haben wie man denn zumindest den Anschein wahren könnte, dass man sich Gedanken gemacht hat, dass das Spiel für eine mobile Plattform rauskommt. Das traurige Ergebnis sind zersplitterte Level, wodurch die einzelnen Abschnitte aus tristen kleinen Bereichen bestehen und der Spielfluss enorm durch das Senden von Truppen aus einen Gebiet in ein anderes unterbrochen wird. (Das läuft wie wenn man im ersten Teil eine Einheit an einem Camp in die Reserve schickt und und dann an einem anderen wieder rausholt). Weniger kompliziert oder gar schneller wird das Spielgeschehen dadurch allerdings auch nicht.

Und ich könnte noch länger weiterschreiben. Die Steuerung ist eine Katastrophe (Dreieck und X für die Kamera, ernsthaft?), das System der Extrainhalte via Codes gehört verboten, etc.

Daher bin ich mir leider nicht mal mehr sicher ob ich das Spiel überhaupt noch durchspielen werde, obwohl der erste Teil einer meiner absoluten Lieblingstitel ist. Da macht es micht traurig, dass Teil 3 gerade erst ebenfalls für die PSP angekündigt wurde. Ich werde ihn mir jedenfalls nicht mehr kaufen.

Diese Publisher und Entwickler können mich mal.

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Mein letztes Rockstar-Spiel

Nachdem ich mich bei fast jedem Spiel, dass ich mir in letzter Zeit gekauft habe über irgendwas (meist zurecht) aufgeregt habe, dass mir den Spaß am Spiel verdorben hat hier die Liste der Schuldigen. Für mich habe ich beschlossen von den meisten dieser Entwicklern/Publishern keine Spiele mehr zu kaufen. Doch was war denn jetzt der Stein des Anstoßes dieses Posts? Ein kleines Studio namens… Weiterlesen