Valkyria Chronicles 2 suckt

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Generische Charakterdesigns in einem nicht sonderlich gutem Spiel

Valkyria Chronicles ist eines der besten Spiele die ich je gespielt habe. Da hat einfach mal alles gepasst: Story, Gameplay und Umsetzung. Vor allem eine gute Umsetzung macht viel aus, wenn das Spiel ansonsten schon sehr gut ist, also übersichtliche und schnell ansprechende Menüs, eine ordentliche Präsentation, gute Grafik und ebenso ein guter Soundtrack und eine gewisse Komplexität in der Spielmechanik ohne es zu übertreiben und natürlich die Original-Synchro neben der englischen Tonspur.

Da war es natürlich sofort klar, dass ich mir extra für den angekündigten Nachfolger eine PSP plus Spiel kaufe. Doch Valkyria Chronicles 2 ist alles, nur nicht das oben beschriebene. Es wirkt als habe man absichtlich alles was den ersten Teil gut gemacht hat rausgenommen und gegen etwas schlechteres, seelenloses ausgetauscht. Und aus irgendeinem Grund haben es die Spielkritiker gefressen – nur eben ich nicht. Aber alles der Reihe nach. Hier meine Gründe, warum Valkyria Chronicles 2 schlechter als Teil 1 ist.

  • Sub-SD statt HD: Das offensichtlichste zuerst. Teil 1 lief auf der PS3 in HD und 5.1 und war einfach ein fest für die Sinne. Teil 2 dagegen kitzelt aus der PSP raus was geht – aber das ist eben nicht sonderlich viel. Ernüchternd.
  • Nur Englisch: Aus unerfindlichen Gründen wurde beim zweiten Teil die Originalsynchro entfernt, es steht exklusiv die englische Synchro zur Verfügung. Wenn man die Größe des PSN Downloads des Spiels mit der maximalen UMD-Kapazität vergleicht sieht man, dass es nicht an Platzproblemen lag. Eher Unwillen.
  • Halb Taubstumm: So schlimm ist das mit der Synchro aber dann doch nicht, schliesslich sind ja nur ca. ein viertel aller Dialoge überhaupt synchronisiert. Ansonsten werden die immergleichen Lacher und sonstigen Erkennungsmerkmale der Charaktere eingespielt.
  • Kein Speichern: Das konnte ich zuerst gar nicht glauben. Während man in Teil 1 noch jederzeit während einer Mission speichern kann, streicht Teil 2 dieses sinnvolle Feature vollkommen. Könnte man natürlich als „unschön“ verbuchen, aber ein Strategiespiel für eine mobile Konsole, wo man nicht während eines Szenarios speichern kann. Wer kommt auf solche Ideen?
  • Nur ein Speicherstand: Nicht genug damit, dass man nur zwischen den Missionen speichern kann, es gibt auch nur vier Speicherstände – und jeder davon kann nur für ein jeweils eigenständiges Spiel benutzt werden. Also gibt es de facto nur einen Speicherstand.
  • Präsentation: Einen großen Teil des Reizes von Teil 1 machten die schönen Zwischensequenzen mit liebenswerten Charakteren mit einer unterhaltsamen Geschichte aus. Teil 2 ersetzt die Zwischensequenzen durch low budget Anime-Cutscenes und die meiste Zeit statische Charakterportraits vor den immergleichen Hintergründen, den Hauptcharakter z.B. durch einen hitzköpfigen Hohlkopf und die Geschichte durch das übliche High-School Setting mit Mysteryeinlage für das Endspiel.
  • System: Was man bei der Story eingespart hat, wollte man wohl bei der Komplexität der Spielmechaniken wieder wettmachen. Während Teil 1 noch relativ übersichtlich und klar strukturiert bei den Klassen-, Waffen- und Sonstigen Upgrades war wurde dies in Teil 2 durch ein kompliziertes System ersetzt. Zusätzlich wurde die Sniperklasse als eigenständige Klasse gestrichen und dafür die nutzloseste Klasse des ersten Teils, der Engineer, in zwei neue Klassen aufgeteilt.
  • System 2: Aber es wird alles noch viel komplizierter: Jede Klasse hat noch Subklassen, manuell zuweisbare Waffen und Potentiale, Klassen lassen sich teilweise ändern und bringen dadurch wieder neue Effekte etc. Außerdem kann der Hauptcharakter jede Klasse annehmen mit dann anderen Eigenschaften.
  • GUI: Dem Umstand der erhöhten Komplexität (auf einer mobilen Konsole wohlgemerkt) trägt die GUI aber dann keine Rechnung. Im Gegenteil. So wurde z.B. die höchst nützliche Übersicht welche Charaktere was für Potentiale und Freundschaften haben aus den Bereichen wo man Einheiten für die Missionen einteilt gestrichen und sonstwohin verlagert wo man nicht schnell drauf zugreifen kann.
  • Leveldesign: Irgendwer wird sich wohl gedacht haben wie man denn zumindest den Anschein wahren könnte, dass man sich Gedanken gemacht hat, dass das Spiel für eine mobile Plattform rauskommt. Das traurige Ergebnis sind zersplitterte Level, wodurch die einzelnen Abschnitte aus tristen kleinen Bereichen bestehen und der Spielfluss enorm durch das Senden von Truppen aus einen Gebiet in ein anderes unterbrochen wird. (Das läuft wie wenn man im ersten Teil eine Einheit an einem Camp in die Reserve schickt und und dann an einem anderen wieder rausholt). Weniger kompliziert oder gar schneller wird das Spielgeschehen dadurch allerdings auch nicht.

Und ich könnte noch länger weiterschreiben. Die Steuerung ist eine Katastrophe (Dreieck und X für die Kamera, ernsthaft?), das System der Extrainhalte via Codes gehört verboten, etc.

Daher bin ich mir leider nicht mal mehr sicher ob ich das Spiel überhaupt noch durchspielen werde, obwohl der erste Teil einer meiner absoluten Lieblingstitel ist. Da macht es micht traurig, dass Teil 3 gerade erst ebenfalls für die PSP angekündigt wurde. Ich werde ihn mir jedenfalls nicht mehr kaufen.

Diese Publisher und Entwickler können mich mal.

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Mein letztes Rockstar-Spiel

Nachdem ich mich bei fast jedem Spiel, dass ich mir in letzter Zeit gekauft habe über irgendwas (meist zurecht) aufgeregt habe, dass mir den Spaß am Spiel verdorben hat hier die Liste der Schuldigen. Für mich habe ich beschlossen von den meisten dieser Entwicklern/Publishern keine Spiele mehr zu kaufen. Doch was war denn jetzt der Stein des Anstoßes dieses Posts? Ein kleines Studio namens… Weiterlesen

Final Fantasy XIII – Das Ende einer Ära

Gerade habe ich dann auch endlich den Finalen Boss von Final Fantasy XIII bezwungen und war erleichtert das es endlich rum ist.  Aber warum eigentlich? Was ist schief gelaufen trotz grandioser Schauplätze, FMVs in HD-Aufösung und einem interessanten Kampfsystem? Vieles meiner Meinung nach, aber ich will das jetzt nicht übertreiben. Viele Makel waren nur „Kleinigkeiten“. Zum Beispiel die Gegnervielfalt. Oder eher Armut. Das war das erste Final Fantasy das so wenig verschiedene Gegner hatte und einem gleichzeitig so viele alte Gegner mit einem anderen Anstrich als neu verkauft hat. Auch der Soundtrack war eher eine Enttäuschung. Sicher war schon vorher klar, dass es er nicht die Qualität von Nobuo Uematsus Werken haben wird, aber bis auf die Kampfmusik und 2-3 andere Tracks hatte der Soundtrack einfach nichts besonderes zu bieten. Und auch ohne Uematsu war der FF XII  Soundtrack um Meilen besser.

Nächster Kritikpunkt geht an das Kampfsystem. Im großen und ganzen ist es ja gelungen das Experiment mit den Paradigmen und dem zuerst seltsam anmutenden Autoangriff. Aber wenn man nur eine Hand voll Gegner hat, dann wiederholen sich die Taktiken relativ schnell. Oder ändern sich in manchen Gebieten gar nicht. Auch unschön ist die aufgezwungene extra lange Pause beim ersten Paradigmenwechsel in jedem Kampf. Zu Meckern auf hohem Niveau kann man wohl den Punkt Kristarium aka Fähigkeitenbaum zählen, denn es macht kaum einen Unterschied, bis auf die Fertigkeiten, wo man nun upgraded. Und auch der Upgradepfad ist, genau wie das gesamte Spiel, sehr linear ohne wirkliche Wahlmöglichkeit aufgezogen.

Mein größter Kritikpunkt gilt aber der Story. Irgendwie hat man versucht irgendwie alles reinzubekommen und es jedem Recht zu machen und damit alles falsch gemacht. Ohne jetzt zu viel von der Geschichte vorweg nehmen zu wollen fällt es doch ziemlich stark auf, dass sich die erste Hälfte des Spiels ziemlich um die Charaktere dreht und in der zweiten Hälfte ist dann nur noch Welt retten ohne das kleinste bisschen Charakterentwicklung angesagt. Dadurch bleiben die Charaktere leider alle ziemlich eindimensional und stereotypisch. Das Ende fällt leider recht antiklimatisch aus, was unter anderem dem Recht uninteressanten Antagonisten geschuldet ist. Auch die kurze Endsequenz mit dem schrecklichen westernisierten Themesomg die einen mit einem „wie das wars jetzt?“ Gefühl zurücklässt reisst am Ende das Fazit zum Spiel nicht noch mal rum. Ich hab mir direkt danach noch mal das Ende von Teil XII angeguckt und da liegen Welten zwischen.

Daneben gibt es noch eine ganze Reihe von anderen Problemen wie die ausschliesslich englische Synchro, die teils wahnsinnig und irrsinnig langen Laufwege um die Cieth-Missionen erfüllen zu können, der Bruch mit so vielen Final Fantasy Traditionen wie die Prelude, die Sigeshymne, Mogrys, etc. pp. die alle fehlen, usw. Was bleibt ist ein Spiel, dass zwar Final Fantasy als Namen trägt, aber nicht mehr als die Hülle dessen ist, für was die Serie einst stand. Es bleibt ein ganz passables JRPG, von dem ich nicht weiss ob ich es mir gekauft hätte, wenn nicht der Name Final Fantasy drauf gestanden hätte. Mal sehen ob es mit Teil XV wieder besser wird oder endgültig das Ende der Serie besiegelt wird.

Neue Videospiele

Es ist ja der pure Irrsinn was alleine diesen Monat an Triple-A Titeln spielemäßig rauskommt. Battlefield Bad Company 2, God of War III, Final Fantasy XIII, Command and Conquer 4, etc. Und das nach dem Erscheinen von Bioshock 2, Bayonetta, Mass Effect 2, Heavy Rain usw. Und dann wurde ja jetzt auch noch bekannt gegeben, dass uns seitens Nintendo noch Super Mario Galaxy 2 und Metroid Another M in der ersten Jahreshälfte beglücken werden.

Da fallen einige andere interessante Titel die noch erscheinen in dieser Masse an Blockbustern gar nicht mehr auf und das wobei sie alle sogar irgendwie was mit Japan zu tun haben. Sei es der Animestil, das Setting oder dass es sich um ein JRPG handelt. Daher möchte ich hier kurz auf diese Spiele hinweisen (Alle Links führen zu Amazon):

PS3:

  • Yakuza 3: Sandbox Style Action/Story/Minigame Spiel in dem man einen Yakuza spielt. Alle westlichen Releases leider geschnitten. UK Trailer.
  • Resonance of Fate: Neues JRPG von Tri-Ace mit verschiedenen Charakteroutfits und Sci-Fi Setting. US Trailer (Auch Xbox360)
  • 3D Dot Game Heroes: JRPG das andere JRPGs auf die Schippe nimmt und zwar 3D ist, aber wie ein blockiges 2D RPG aussieht. US Trailer.
  • BlazBlue: 2D Beat em Up mit super Kritiken von den Guilty Gear Machern soweit ich weiss. Super Spiel aber richtig hässliches Cover in Europa. Review. (Auch Xbox360)

WII:

  • Sakura Wars – So Long My Love: Der erste Teil der Serie überhaupt der in Europa erscheint! Brauchbare Beschreibung siehe Link.
  • Fragile Dreams: Scheint eine Art Adventure mit Animelook zu sein. Ein Videopreview gibt es hier.
  • Sin and Punishment 2: Ersten Teil nie gespielt aber scheint so eine Art Rez zu sein. Trailer.

Da sollte eigentlich für jeden was dabei sein. Wer noch von anderen ähnlichen Spielen weiss, kann gerne Links bei den Kommentaren posten.